Hier finden Sie Informationen und Tips zur Oberflächenbehandlung und Pflege
Eine Beschreibung der Versiegelungsart finden Sie bei der Produktbeschreibung der einzelnen Werke. Hier nun einige weitere Informationen der angewandten Verfahren bei der Erstellung und zur weiteren Pflege.
Vorab eine kurze Erläuterung über den Werkstoff Holz. Holz ist hygroskopisch, d.h. es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft oder bei direktem Kontakt auf und gibt sie bei entsprechender Trockenheit auch wieder ab. Erkennbar ist dies im Quell- und Schwindverhalten des Materials. Vergleichbar mit der menschlichen Haut neigt Holz bei Trockenheit rissig zu werden und bei zu hoher Feuchtigkeit zu quellen. Um dies zu regulieren und die Oberflächen vor weiteren Einflüssen wie Verschmutzung zu schützen, werden verschiedene Versiegelungstechniken angewandt.
Bei pfleglicher Behandlung haben Sie sehr lange Freude an unseren Arbeiten, es versteht sich von selbst, dass keines unserer Werke im Spülbecken, unter fließend Wasser, nass oder sogar im Geschirrspüler gereinigt werden darf und nur trockene Gegenstände abgelegt werden dürfen (z.B. nur trockenes Obst in die Schalen legen). Vermeiden Sie bitte Standorte in unmittelbarer Nähe von Wärmequellen wie z.B. Heizkörper, Öfen und Kamine. Ein handfeuchtes weiches Tuch und ein trockener weicher Lappen, kaltgepresstes Leinöl und ein gutes Möbelwachs sind die geeigneten Reinigungs- und Pflegemittel.
In unseren Drechselkursen geben wir unsere Kenntnisse in der Oberflächenbearbeitung auf Wunsch gerne weiter.
Leinöl und Wachs
Eine dieser Versiegelungstechniken die seit Jahrhunderten angewandt wird ist die Behandlung mit Leinöl und Wachs. Dabei wird das Leinöl auf das Material satt aufgetragen. Die Eindringtiefe wird hierbei bei Bedarf durch Zusatzstoffe wie z.B. Terpentine reguliert und kann dadurch verbessert werden. Überschüssiges Öl wird nach einiger Zeit abgenommen und der Aushärteprozeß durch die Aufnahme von Sauerstoff setzt ein. Dies dauert mehrere Tage. Im Ergebnis erreichen wir einen Oberflächenschutz der diffusionsoffen ist, d.h das Material kann nach wie vor “atmen” und die Oberfläche ist geschützt. Das Wachs kann nun aufgetragen und die Arbeit fertiggestellt werden.
Räuchern
Unter Räuchern versteht man bei der Holzbearbeitung das Reagieren von Gerbsäure mit Ammoniak. Stark gerbsäurehaltige heimische Hölzer sind z.B. Eiche und Kastanie. Um einen weitgehend lichtechten und dunklen Farbton zu erzielen, wird das Werkstück in einer Kammer ammoniakangereicherter Luft ausgesetzt. Durch die entstehenden Salze wird das Holz verfärbt. Der Prozess wird nach Erreichen des gewünschten Farbtons unterbrochen und das Werkstück an der Umgebungsluft entlüftet bis es alle Reaktionsgase abgeben hat. Danach wird der gewünschte Oberflächenschutz aufgetragen.
Vergolden
Beim Vergolden von Gegenständen mit Blattgold, wird dünn geschlagenes Gold mittels einer Haftemulsion auf das Werkstück aufgetragen. Hier gibt es zig verschiedene Techniken und Materialen deren Beschreibung hier zu umfassend ist. Wir verwenden hauptsächlich Rosenoble Doppelgold, extra stark mit 23,75 Karat. In unseren Kursen gehen wir auf Wunsch in einem kurzen Exkurs auf die Vergoldung ein.